Pét-Nat – zurück in die Zukunft mit Marco Casanova!

Als ich den Ausdruck PET-NAT vor ein paar Jahren zum ersten Mal las, dachte ich an eine Hauskatze, aber sicher nicht an einen Wein. Dabei handelt es sich nur um einen „hippen“ Ausdruck für eine uralte Form der Schaumweinbereitung! Heute kommen sie wieder gross in Mode: Wetten, dass „Petnaa“ – so spricht man es aus – nach der Wiedereröffnung von Bars und Restaurants zu einem In-Sommergetränkt werden!

Pét-Nat ist eine eingängliche Abkürzung von «Pétillant Naturel», also „natürlich sprudelnd“. Es handelt sich um die vermutlich älteste Art, Schaumwein herzustellen. Dabei wird der Wein zuerst ganz normal in Behältnissen angegärt, bis etwa die Hälfte des Zuckers vergoren ist. Zu diesem Zeitpunkt wird er dann in Flaschen abgefüllt, wo er fertig vergärt. Die bei der restlichen Gärung entstehende Kohlensäure bleibt dadurch in der Flasche, womit ein Schaumwein mit nur einer Gärung entsteht. Einzelne Winzer rütteln und degorgieren den Wein später noch, andere, und das sind jene, die das „Nat“ wirklich leben, bringen die Flasche naturtrüb auf den Markt.

Natur pur: Gut sichtbare Ablagerung von Hefe und Trübstoffen am Boden der Flasche. Etwas bewegen, und der Wein ist naturtrüb.


In Frankreich, vor allem im Languedoc, wurde diese Art der Weinbereitung unter dem Namen „méthode ancestrale“ schon lange, wahrscheinlich ohne Unterbruch seit es die Methode gibt, im Kleinen angewandt – praktisch unbemerkt von der Weinpresse. Erst der Trend zu Naturweinen brachte weitere Winzer, vorerst vor allem in Frankreich, dazu, solchen Wein zu erzeugen und unter dem eingänglichen Namen Pét-Nat zu vermarkten. Diese Weine wurden bald ein wenig „trendy“, und inzwischen stellen immer mehr Winzer auch einen solchen Wein her.

Ganz so einfach wie geschildert, ist die Herstellung eines Pét-Nat freilich nicht. Es braucht viel Fingerspitzengefühl (vor allem beim richtigen Zeitpunkt für das Umfüllen in die Flasche) und ein sehr sauberes Arbeiten, damit der Naturwein wirklich gelingt. Zu früh abgefüllt, explodiert die Flasche (das soll in der Probephase schon so manchem Winzer passiert sein – die Recherche ergab einen Fall, in dem die Nachbarn besorgt vor der Türe standen, weil sie an eine Schiesserei glaubten!), zu spät bildet sich zu wenig Kohlensäure. Vor allem aber darf man diese Weine nicht aus minderwertigen Trauben produzieren, sonst hilft alles „hippig“ nichts. Und dann wäre auch der Trend schnell wieder vorbei – mich jedenfalls hatte kaum einer der bisher probierten „Petnaa“ wirklich überzeugt.

Marco Casanova – feinfühliger Winzer mit Soforterfolg!

Ich hatte nun die Gelegenheit, die beiden Pét-Nat zu probieren, die Marco Casanova, der bio-dynamisch arbeitende Spitzenwinzer aus Walenstadt, neu auf dem Markt gebracht hat. Und es erstaunt kaum, dass ein Winzer, der gefühlvoll mit naturnahem Weinen umzugehen gelernt hat und der auch offen für neue Ideen ist, auf Anhieb hervorragende Pét-Nat’s gekeltert hat!

Pinot noir „Saignée“ 2019:
Mittleres Lachsrot, trüb und undurchsichtig; feine, eher zurückhaltende Pinot-Nase, Himbeeren, Flieder, erinnert an einen „Federweiss“; im Mund erfrischend, schöne, aber nicht übertriebene Säure, obwohl Pét-Nat’s als trocken gelten, scheint eine ganz, ganz leichte, „neckische“ Restsüsse vorhanden, spürbare, aber zurückhaltende Kohlensäure, erfrischender Bitterton im Abgang. Spannend!

Seyval blanc 2019 (Piwi-Sorte)
Milchiges, blasses Gelb; Charontais-Melone, Mirabelle, Bergamotte; im Mund spritzig mit recht kräftiger, eher „gröberer“ Perlage als von Schaumweinen gewohnt, spürbare Säure, mittlerer Abgang. Süffiger, erfrischender Schaumwein.

Pinot noir (links) und Seyval blanc (rechts). Zwei sehr gelungene, aber völlig unterschiedliche Pet-Nat’s. Die Flaschen haben übrigens meiner Frau so gut gefallen, dass sie jetzt als Wasserflaschen für Mahlzeiten im Garten im Einsatz sind!

Ich kenne einige ernst zu nehmende Weinfreunde, die über Pét-Nat’s die Hände verwerfen und diese als „Nicht-Wein“ bezeichnen. Sicher werden so hergestellt Weine nie in die Analen der grossen Tropfen dieser Welt eingehen. Aber als Abwechslung, als spannendes Getränk, das auch mal ein Bier oder einen Cocktail (oder einen Soft-Drink!) ersetzen kann, sind – gut gemachte – Pét-Nat’s meines Erachtens eine Bereicherung. In Zeiten des schleppenden Weinabsatzes können sie auch diesbezüglich ein wenig zur Entspannung beitragen, und als eigenständige Produkte haben sie einen Platz auf den Weinkarten verdient – sei es zum Apéro, sei es zu einem einfachen Gericht. Den Pinot von Casanova kann ich mir zum Beispiel wunderbar vorstellen zu einem Sommer-Abendessen mit vielen Salaten und einer Wurst vom Grill!

Ein Pét-Nat schäumt nun mal!

Das einzige Problem, das ich selbst noch nicht gelöst habe, ist das Öffnen der Flaschen. Am Tisch würde ich mich das nicht getrauen, und im tropfsicheren Refugium der Küche habe ich es auch nicht ohne übertretenden Schaum geschafft. Der Trick liegt wohl wie bei einem Schaumwein darin, sofort nach dem Öffnen einzuschenken. Bloss ist das beim Handling mit einem Kronkorken (damit sind fast alle Pét-Nat’s verschlossen) schwieriger als bei einem Korken. Nach einigen Flaschen würde ich das wohl auch beherrschen – und ein paar Pét-Nats von Casanova wird es künftig auch bei mir im Keller vorrätig haben – für besondere Momente mit Gästen, die weintechnisch offen sind und noch nicht alles kennen.

https://www.casanova-weinpur.ch/

Hier noch zwei Links auf frühere Beiträge über Weine von Casanova:
https://victorswein.blog/2018/05/03/casanova-etwas-vom-allerbesten/
https://victorswein.blog/2019/05/19/soyhisticated-sauvignon/

Und ein Link zu einer Seite, die sehr viel Wissen über Pét-Nat’s vermittelt und auch weitere Bezugsadressen bereit hält:
https://petnat.ch/

„Soyhisticated“ Sauvignon

Man verzeihe mir das Wortspiel: Die Rede ist von der Piwi-Rebsorte „Sauvignon Soyhières“. Und von einem Wein von Marco Casanova, der wirklich aussergewöhnlich gut ist!

Beim Sauvignon Soyhières handelt es sich um eine 1990 von Silvia und Valentin Blattner im Schweizer Jura gezüchtete Sorte – wenn Sie mögen, können Sie die Rebe auch einfach VB 32-7 (offenbar benannt nach der Mutterpflanze, dem 7. Stock in der 32 Reihe) nennen, oder Ravel blanc, so bezeichnet ihn Silvia Blattner auf ihrer Homepage. Gemäss dem neuen Standardwerk „Schweizer Rebsorten“ von José Vouillamoz – vgl. hier:
https://victorswein.blog/2018/09/04/schweizer-weinbuch-des-jahres-schweizer-rebsorten-von-jose-vouillamoz/
handelt es sich um eine Hybridsorte mit von den Züchtern nicht bekannt gegebenen Eltern. Der Name wird gebildet aus einer Elternsorte (Sauvignon, wobei aufgrund der Düfte mit hoher Sicherheit auf Sauvignon blanc geschlossen werden darf) und dem Ort der Erzeugung (Soyhières bei Délemont im Schweizer Jura, unweit der französischen Grenze).

In eben diesem Soyhières im Jura arbeitet Valentin Blattner zusammen mit seiner Frau Silvia. Die Lebensgeschichte von Valentin ist faszinierend und wurde schon im Jahr 2002 toll beschrieben (unbedingt lesenwert, auch wenn einiges in rechtlicher Hinsicht inzwischen überholt ist):
https://folio.nzz.ch/2002/oktober/valentin-blattner-kuppler
Das Ehepaar bewirtschaftet auch eigene Rebberge vor Ort – darunter den ersten, den es im Kanton Jura überhaupt gab – und stellt dort auch selbst einen sortenreinen VB 32-7, also Sauvignon Soyhières oder eben Ravel blanc, her. Die Sorte bedeckt heute in der Schweiz immerhin schon 3.24 ha, wird aber hauptsächlich als Bestandteil von Cuvées verwendet. Nebst Blattner’s selbst gibt es nur wenige, die ihn sortenrein ausbauen. Das ist sehr schade, wie die nachfolgende Schilderung zeigt:

Marco Casanova war in diesem Blog auch schon vertreten – beschrieben wurde schwergewichtig auch ein Sauvignon, aber eben der „blanc“ – vgl. hier https://victorswein.blog/2018/05/03/casanova-etwas-vom-allerbesten/

Casanova kann aber nicht nur mit dem „richtigen“ Sauvignon blanc wundervoll umgehen, sondern ebenso genial mit dem Sauvignon Soyhières – und sophisticated sind beide! Die Trauben für den Piwi-Sauvignon werden unterhalb der Burgruine Wynegg in Malans angebaut – nicht von Casanova selbst, aber ganz nach seinen Vorgaben und in seinem Sinn.

Blick auf Malans (Vordergrund) und die Bündner Herrschaft. Im Wald zwischen Malans und Jenins (rechts unterhalb des Waldes) versteckt liegt die Burgruine Wynegg.

Der 2017er, leider seit ein paar Tagen ausverkauft, ist toll:

Intensives Gelb; in der Nase Stachelbeeren, Rharbarber, exotische Früchte, aber auch – sehr dezent und schön – Anflüge von rauchigem, torfgeprägtem Whisky (das schreibt einer, der rauchige Whiskies absolut nicht mag!); im Mund ausserordentlich dicht, mit Schmelz und guter Säure: erfrischend aber auch komplex. Toller Wein, auch nach dem dritten Glas nicht langweilig – „soyhisticated“ halt!

Dieser Wein hat mich berührt, vor allem wohl, weil ich bisher Piwi-Wein eher reserviert gegenüberstand, da ich nur selten überzeugende Resultate im Glas hatte. Offensichtlich gibt es aber durchaus Potential, insbesondere wenn, wie hier Marco Casanova, ein Meister der Weinbereitung am Werk ist. Dieser Sauvignion Soyhières hat denn auch etwas in mir ausgelöst: Ich werde mich ab sofort vermehrt mit Piwi-Weinen beschäftigen! Und ganz sicher demnächst auch erstmals im Leben in Soyhières sein.

https://www.casanova-weinpur.ch/

Und der Link zu Blattner’s (es ist die einzige Homepage, die ich finden konnte, sie ist „nur“ einem der Rebberge gewidmet):
https://www.lesmergats.ch

Schweizer Winzer besuchen – wann, wenn nicht jetzt!

Der 1. Mai ist seit vielen Jahren ein Fixdatum für Weinfreunde. In der ganzen Deutschschweiz öffnen an diesem Datum (und oft auch an den Wochenenden davor oder danach) die Winzer ihre Weinkeller. Es gibt keine bessere Gelegenheit, das hochstehende Niveau unserer lokalen Weine kennenzulernen!

Viel schreiben muss ich dazu nicht, das haben meine Freunde von der „Swiss Wine Connection“ schon alles perfekt vorbereitet. Hier finden Sie alles rund um die offenen Weinkeller:
https://www.offeneweinkeller.ch/home/

Lassen Sie sich inspirieren und nutzen Sie diese Tage für neue, spannende Entdeckungen, es lohnt sich!

Ich ganz persönlich werde in diesem Jahr zwar nicht so oft unterwegs sein wie auch schon, aber es gibt einige jahrzehntealte Traditionen, die ich beibehalten werde. So sieht man mich ganz sicher bei einem meiner Lieblingswinzer, Michael Broger, am Ottoberg (der übrigens schon am Samstag, 27.4. von 16.00 bis 20.00 und am Sonntag, 28.4. von 11.00 bis 17.00 geöffnet hat.
https://www.broger-weinbau.ch/

Ganz generell werde ich selbst in diesem Jahr vor allem Winzer (wie Broger) besuchen, die auf nachhaltigen Rebbau achten. Das sind natürlich Betriebe, die biologisch oder bio-dynamisch arbeiten, das können aber auch Winzer sein, die mit Piwi-Sorten versuchen, einen ökologischeren Fussabdruck zu produzieren. In für mich vernünftiger Distanz sind das sicher die Betriebe von Nadine und Cédric Besson-Strasser in Uhwiesen, Karin und Roland Lenz in Iselisberg sowie Markus Ruch in Hallau. Und wer näher wohnt als ich, muss unbedingt Marco Casanova in Walenstadt besuchen!
https://wein.ch/ (Besson-Strasser – die hatten schon bei der Registrierung der Domaine viel Weitsicht!)
https://www.weingut-lenz.ch/
http://www.weinbauruch.ch/
https://www.casanova-weinpur.ch/

Aber lassen Sie sich nicht von meiner kleinen Auswahl zu sehr beeinflussen: Besuchen Sie einfach einige Winzer, probieren Sie, diskutieren Sie, versuchen Sie auch einige der zumeist angebotenen kleineren und grösseren Speisen – und geniessen Sie einfach den Tag oder die Tage bei unseren hervorragenden Winzern! Es lohnt sich!

Casanova: etwas vom Allerbesten!

Marco Casanova Wein Pur in Walenstadt – berührend gut!

Eine Entdeckung ist es ja nicht mehr, denn Marco Casanova war letztes Jahr bereits von Vinum als „Biowinzer des Jahres“ geadelt worden. Und seine Stationen vor der Selbständigkeit – Mas Soleilla und Mattmann – hatten es ja auch schon in sich. Und trotzdem, der Besuch in Walenstadt war eine Offenbarung!

casanova
Marco Casanova – ein Name, der einem eigentlich schon geläufig sein müsste, den man sich aber ganz sicher merken muss!

Herausforderungen scheinen das Ding von Marco Casanova zu sein, und Aufbauen eines Weingutes dazu: Er hat als Kellermeister mitgeholfen, Mas Soleilla gross zu machen. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz hatte er die gleiche Rolle im Weingut Mattmann (Cicero) in Zizers. Nach dem tragischen Tod von Thomas Mattmann führte er zuerst jenen Betrieb weiter, um sich ab 2013 dem Aufbau seines eigenen Rebgutes in Walenstadt zu widmen. (Mit Reben dort und in Zizers).

Und dieses Rebgut – CasaNova Wein Pur – muss man sich merken! Und die Weinbaugemeinde Walenstadt damit. Wir besuchten Casanova am Tag der offenen Weinkeller, es war der Abschluss eines spannenden Tages, und es war, trotz der Hochklassigkeit einiger davor besuchter Güter (u.a. von Tscharner und Möhr-Niggli, die uneingeschränkt hervorragend sind), das Glanzlicht des Tages! Kein einziger Wein im Sortiment, der nicht völlig überzeugt – und alles Weine mit Tiefgang und „Seele“.

Dabei ist das Sortiment schon im „Normalzustand“ heterogen: Von den herkömmlichen Sorten wie Müller Thurgau, Chardonnay und Pinot noir über Sauvignon blanc und Riesling, hin zu den Piwi-Sorten Cabernet Jura, Gamaret und der ganz besonderen Sauvignon Soyhières (gewöhnungsbedürftig, aber total spannend und mit einer völlig ungewohnten, exotischen Fruchtigkeit versehen; gefällt sehr gut, es ist eher die Frage, wie dieser Wein kulinarisch einzusetzen ist).

Herausforderungen scheinen das Ding von Marco Casanova zu sein: 2017 zerstörte der Frost fast seine gesamten Rebberge. Zwar schlugen die Reben nochmals aus, aber es gab massiv weniger Ertrag, in einigen Parzellen war sogar nichts zu ernten. Casanova, wie uns sein sympathischer Mitarbeiter erklärte, ein Organisationsgenie, zog darauf alle Register und besorgte sich Trauben oder Saft aus der ganzen Schweiz und aus halb Europa. Deshalb ist sein Sortiment zur Zeit noch viel breiter; statt Müller Thurgau gibt es Chasselas, statt dem „Alltagspinot“ wird Sangiovese angeboten. Und dank seiner alten Beziehung zu Mas Soleilla gibt es auch einen Wein im südfranzösichen Stil. Auch hier gilt: Das sind Weine auf extrem hohen Niveau, keiner fällt ab!

Trotzdem sind auch in kleineren Mengen als üblich noch die eigentlichen Gutsweine erhältlich, teils natürlich auch noch aus früheren Jahren, insbesondere bei den Roten. Bei letzteren lässt Casanova die einzelnen Terroirs spielen; trotzdem ist sein Stil über alle Weine unverkennbar. Es sind wundervolle, elegante und ausdrucksstarke Gewächse. Bei allen wird das Holz sehr dezent eingesetzt (resp. ist nur dezent spürbar), die typische Pinotfrucht kommt hervorragend zum Tragen. Und den „Cabernet“ (Cabernet Jura und Gamaret) muss man einfach probiert haben, das ist ein toller, dichter, ausdrucksvoller Wein.

Trotz absolut überzeugendem Rotweinsortiment hat mich ein Weisser am meisten beeindruckt: Der Sauvignon blanc „Seemühle“ aus Walenstadt, der ganz einfach umwerfend gut und Schauder erzeugend berührend ist. Welche Klarheit, welche Frucht, welche Finesse, welche Dichte, welch unglaublicher Abgang.
Sauvignon-Winzer der Welt: Hier seht ihr den Massstab für einen genialen Wein aus dieser Sorte. (Und das aus dem Problemjahrgang 2017!) Ich bin rundum begeistert!

seemühle

 

Sauvignon blanc, Seemühle, 2017
Mittleres, glänzendes Gelb. Duft nach Holunderblüten, Quitten, Anflüge von Limetten und von Williams-Brand. Dichter Körper, dezente Säure und trotzdem eine unglaubliche Frische, leichte, aber nur bereichernde Bitternoten, fast nicht endender Abgang. Absoluter Spitzenwein – sorry – einfach Weltklasse aus der Schweiz. Und sinnlich und berührend dazu.

 

 

Und bei allem, ich hab’s noch gar nicht erwähnt: Das Weingut arbeitet biologisch (einige Weine aus gekauften Trauben ausgenommen) und ist seit Kurzem auch Demeter-zertifiziert. Ein Beispiel mehr, dass gerade solche Betriebe die berührendsten Weine herstellen!


Und zum Schluss, Entwicklungshilfe in Sachen Chasselas:

Wie erwähnt, bietet Casanova als Ersatz für den ausfallenden Müller-Thurgau in diesem Jahr einen Chasselas aus gekauften (aber mit der eigenen Equipe geernteten) Trauben an. Und als ob der Probleme nicht schon genug gewesen wären, hatte dieser Wein auch noch die Frechheit, schon während der Gärung auch den biologischen Säureabbau zu beginnen. Abstoppen, wie eigentlich geplant, war deshalb nicht möglich.
Aber das Verrückte daran: Herausgekommen ist ein absolut toller Chasselas mit einer guten Säure und schöner Struktur. Süffig und trotzdem charaktervoll. Und das von einem Winzer, der zum ersten Mal im Leben diese Traubensorte keltert!
Chasselas-Winzer der Welt (resp. der Westschweiz): So geht Chasselas!

http://www.casanova-weinpur.ch/index.html

 

 

 

Auf zu den Deutschschweizer Winzern – second (and last) call!

Tage der offenen Weinkeller – noch am 5. und 6. Mai 2018

Wer den Tag der offenen Weinkeller am 1. Mai verpasst hat (und der hat etwas verpasst!), hat vielenorts noch eine zweite Chance! Am 5. und/oder 6. Mai öffnen viele Winzer ihre Keller nochmals. Nichts wie auf zu einer Entdeckungsreise!

eingang-casanova
Ein ganz persönlicher Tipp: CasaNova in Walenstadt. Rundum fantastisch! Und ja – ein Bio-Betrieb mit Demeter-Zertifizierung. Hat am Samstag, 5.5. noch offen. Und wird bald hier im Blog noch genauer vorgestellt. (Bild vl)

Die Entwicklung des Schweizer, und namentlich des Deutschschweizer Weinbaus in den letzten zwei Jahrzehnten ist qualitativ eine einzige Erfolgsstory! Wer noch nicht gemerkt hat, welch tolle Weine heutzutage produziert werden, der muss am kommenden Wochenende unbedingt einige Winzer besuchen! Und wer es schon gemerkt hat, erst recht, denn es gibt von Jahr zu Jahr tolle Entwicklungen.

Vor drei Jahren beispielsweise besuchte ich das Weingut Möhr-Niggli in Maienfeld, damals nicht sehr bekannt – heute hochgejubelter „Shooting-Star“. Wer weiss, vielleicht macht ein Betrieb gleich um die Ecke, Ralf Komminoth, bald auch einen Bekanntheitssprung (die Pinots haben jedenfalls Potential).

Ganz generell: Von neun besuchten Betrieben haben drei mit dem gesamten Sortiment geglänzt, fünf waren sehr gut und zeigten einzelne Perlen im Sortiment – nur einer fiel wirklich ab und ist keine Empfehlung wert. Und dabei besuchten wir bewusst sieben uns noch nicht bekannte Winzer! Mehr Datails folgen auch hier – aber machen Sie sich doch irgendwo in der Deutschschweiz vor allem ein eigenes – mit Sicherheit gutes – Bild!

https://www.offeneweinkeller.ch/home/

http://www.casanova-weinpur.ch/
http://www.moehr-niggli.ch/
https://www.ralfkomminoth.ch/