Mit dem Weinhandel bei Ricardo oder ebay ist es so eine Sache. Ich beginne zu verstehen und zu akzeptieren, warum die Weine der grossen Bündner Produzenten ab Hof immer teurer werden. Was muss etwa Gantenbein denken, wenn sein 2015er Pinot noir auf einer Plattform für 149 Euro angeboten und auch verkauft wird. Im Handel war dieser Wein vor einem Jahr für knapp unter 90 Franken erhältlich (wobei erhältlich das falsche Wort ist; dieser Wein wird zugeteilt). Also dürfte der Preis ab Weingut um 70 Franken gelegen haben, mehr Marge liegt für den Händler bei Schweizer Weinen kaum drin.
Gantenbein’s schuften also ein ganzes Jahr, bezahlen ihre Angestellten und Helfer und amortisieren ihre Investitionen zum gleichen Ertrag, den ein „Weinfreund“ mit dem Kauf (oder eben der Zuteilung) und sofortigem Weiterverkauf verdient. Früher gab es im Schweizer Weinhandel die sogenannten „Sofahändler“, das waren solche, die über ein Importkontingent verfügten und vom Weiterverkauf dieser Rechte gut lebten. Die heutigen Sofahändler verkehren online!
Als Weinfreund ohne Anführungszeichen könnte man sich schon fast sozialistische Verhältnisse im Weinbereich herbeiwünschen. Oder Weinhändler, die nur gegen ein striktes Weiterverkaufsverbot zuteilen (beide Ideen sind unsinnig, ich weiss).
Mein nächster Beitrag wird übrigens von einem Weinkauf bei Ricardo handeln 🙂
Kein Erbarmen mit Gantenbein. Wer sich anmasst, den Wein nur nach eigenem Gusto „zuzuteilen“ muss mit solchen Auswüchsen rechnen! Die höhere Rendite mit eIner gezielten Verknappung des Angebots geht eben nicht immer nur in die Tasche des Anbieters.
Zudem braucht es ja neben dem Anbieter auch Käufer!
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