

Bald neigt sich das Weinjahr mit der Ernte dem Höhepunkt und Ende entgegen. Wie gut der Wein des Jahres dann wird, hängt weit gehend von den klimatischen Bedingungen, aber auch von der bisherigen Rebarbeit ab. Im Herbst kommt nun in qualitätsbewussten Betrieben noch das „Tüpfchen auf dem i“ dazu. Wer riesige Flächen zu bearbeiten hat, kann diese Detailarbeit nicht ausführen, aber wer wirkliche Spitzenweine herstellen will, kommt nicht um diese aufwändige Pflege umhin! Von Martha Gantenbein gibt es die – vermutlich wahre – Legende, dass sie im Herbst täglich alle Rebzeilen abschreitet und akribisch alle unerwünschten Trauben und Beeren entfernt.
Oben abgebildet ist die „Arbeit“ der frechen Wespen. Nicht entfernte, angefressene Beeren können die Bildung von Essigbakterien fördern, was zu Fehlgärungen, und im Extremfall zu ungeniessbarem Wein führen kann.
Es gibt aber auch Qualitätsarbeit im ganz kleinen Rahmen:


Spitzenqualität beim Wein hat also immer auch mit – arbeitsintensiver – Detailpflege zu tun. Man wundere sich deshalb nicht, dass Qualität auch mehr kostet.
Es zieht sich wie ein roter Faden durch „das Jahr des Winzers“: Ohne Handarbeit geht wenig, und dort, wo eine Mechanisierung oder Automatisierung möglich ist, ersetzt sie trotzdem nur bedingt die qualitätsbewusste Handarbeit.
Das, was ich in diesem Beitrag schildere, wird nur von qualitätsbesessenen „Freaks“ wirklich ausgeführt – aber genau das macht u.a. den Unterschied zwischen einem nur guten und einem herausragenden Wein aus.
Es lebe die qualitätsbewusste Handarbeit!
Die Legende von Martha Gantenbein ist wirklich wahr. Wir gingen einmal an einem Weinfest im September an einem Samstagabend von Fläsch Richtung Weingut Davaz und sahen Martha um 19:30 noch im Rebberg. Ja, nicht umsonst sind ihre Weine solche Klasse.
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