Für den grösseren Teil der Reben in der Schweiz wird zwar kein Schutz vor Vogelfrass angebracht, und die paar hungrigen Kleinvögel, welche ein paar Trauben „stibiezen“, sind auch nicht das Problem. Aber ein Schwarm von Staren kann eine gewisse Fläche innert Minuten kahlfressen. Ich selbst hatte vor einigen Jahren bei der Ernte die Trauben an mehreren Stöcken hängen gelassen, um daraus Traubensaft herzustellen, den Vogelschutz aber schon abgestellt. Zwei Tage später war keine einzige Beere mehr am Stock!

Viele Winzer schützen ihre Reben deshalb auf veschiedenste Weise. Die gute alte Vogelscheuche hilft wenig, aber Netze und lärmende (oft Vogelstimmen imitierende oder „schiessende“) Maschinen halten gefrässige Vögel ab.

Wir haben mit unserem kleinen Rebberg das Glück, uns an dem aus meiner Sicht effizientesten Vogelschutz anhängen zu können: einer „Bächli-Anlage“ unseres Rebnachbars. Benannt nach dem Hersteller, handelt es sich um einen Apparat, der, mit einem Elektromotor betrieben, eine Stange in einstellbaren Intervallen um ca. 50 cm von links nach rechts bewegt. Daran befestigte Schnüre bewegen sich mit, und wiederum daran befestigte Bändel schwenken hin und her und vertreiben jeden gefrässigen Vogel.


Wir haben dank dieser Vogelschutzanlage innert 30 Jahren bei laufender Anlage nie einen nennenswerten Ernteausfall aufgrund von Vogelfrass gehabt. Was der Weinfreund aber bedenken sollte: Egal wie Vogelschutz betrieben wird – er kostet Zeit und Geld, und das wirkt sich auf den Weinpreis aus! Ich brauche beispielsweise jährlich rund 3 Stunden (und viel Kraft beim Einschlagen der Pfähle), um die Anlage für unsere kleinen 4 Aaren Reben einzurichten.
http://www.baechli-endingen.ch/
Habe auch eine Bächli-Anlage! Ein Mordsding, aber wenn es steht, dann funktioniert es!
Danke für diese hervorragenden Berichte.
Konrad Hummler, Hobbywinzer, 850 m ü M. Cabernet Jura VB05
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